Haltbarkeit Muttermilch

Haltbarkeit Muttermilch

Wie lange hält Muttermilch?

Muttermilch ist genau genommen ein Nahrungsmittel wie jedes andere und hat deshalb auch genauso einige Einschränkungen in ihrer Haltbarkeit. Vor allem in Verwendung als Nahrung für ein Baby, sollte man genau darauf achten, wann und vor allem bis wann die kostbare Flüssigkeit noch verwendbar ist.

Am besten ist es natürlich ein Baby direkt über die Brust, sozusagen frisch, mit Muttermilch zu füttern. Da das jedoch aus verschiedenen Gründen nicht immer möglich ist, pumpen viele Mütter die Milch ab, um sie dann später zu verwenden. Hierbei sollte man aber auf einige Kriterien achten.

Haltbarkeit im Kühlschrank

Will man die Muttermilch im Kühlschrank aufbewahren, so sollte dieser zwischen 4 C° und 6 C° kalt sein, damit die Milch gut gekühlt ist. Bei dieser Temperatur hält sich die frisch abgepumpte Muttermilch dann zirka 3 Tage. Mittels dieser Aufbewahrung kann sie also auch noch nach 72 Stunden bedenkenlos an ein Baby verfüttert werden. Nach dem dritten Tag sollte sie dann aber höchstens weiterverarbeitet (z.B. Zu Seifen, oder Cremes) und nicht mehr verzehrt werden.

Wo im Kühlschrank lagern

Muttermilch sollte außerdem nie in der Tür des Kühlschranks gelagert werden, da es dort meist nicht kühl genug ist. Die Milch sollte also lieber etwas tiefer drinnen, gerne auch ganz hinten, verstaut werden.

Haltbarkeit bei Raumtemperatur

Verzichtet man auf die Einlagerung in einem Kühlschrank und möchte die frisch abgepumpte Muttermilch lieber bei Zimmertemperatur (20 C°) aufbewahren, so ist dies allerdings nur für zirka 6-8 Stunden möglich. Danach kann sollte die Milch nicht mehr verzehrt und auch nicht mittels einer anderen Methode weiter aufbewahrt werden.

Haltbarkeit im Gefrierfach (Muttermilch einfrieren)

Auch im Gefrierschrank kann man abgepumpte Muttermilch aufbewahren. Dort hält sie gut verpackt sogar bis zu 6 Monate, wobei es im Gefrierfach ununterbrochen -17 C° (oder kälter) haben sollte. Demnach kann auch Muttermilch von vor mehreren Monaten noch unbedenklich für ein Baby sein, sofern man sie richtig gelagert hat.

Gefrorene Muttermilch auftauen

Möchte man die gefrorene Muttermilch verwenden, so sollte man diese in jedem Fall schonend auftauen. Dafür kann man die Milch über Nacht aus dem Gefrierfach in den Kühlschrank umlagern und am nächsten Morgen dann verwenden. Das Auftauen auf diese Methode kann allerdings auch bis zu 12 Stunden dauern.

Alternativ kann man die gefrorene Milch, samt dem Behälter, in eine Schüssel mit kaltem Wasser stellen. Nach und nach erhöht man dann langsam die Temperatur des Wassers, sodass die Milch ganz vorsichtig und schonend aufgetaut wird.

Haltbarkeit nach dem Auftauen

Im Gefrierschrank gelagerte, wieder aufgetaute Muttermilch darf man unter keinen Umständen für einen späteren Gebrauch erneut einfrieren. Die aufgetaute, noch nicht erwärmte Muttermilch hält sich dann bei Raumtemperatur zirka 3 Stunden.

Im Kühlschrank kann man aufgetaute Muttermilch aber etwas länger lagern. Wurde das Behältnis, in welchem die Muttermilch eingefroren wurde noch nicht wieder geöffnet, so hält sich die Milch bedenkenlos um die 24 Stunden. Wurde das Behältnis mit der Muttermilch nach dem Auftauen aber bereits geöffnet, so kann man die Milch nur noch 12 Stunden lang verwenden.

Worin bewahrt man Muttermilch am besten auf?

Da Muttermilch in den meisten Fällen zur Ernährung eines Babys dient, sollte man auch bei der Wahl des Behältnisses vorsichtig sein. Neben speziellen Muttermilch Fläschchen, extra für die Aufbewahrung, kann man noch sterile Glasbehälter, Einmachgläser, oder Hartplastikgefäße (frei von BPA!) verwenden. Will man die Muttermilch einfrieren, so sollte man allerdings lieber sogenannte Muttermilchbeutel verwenden. Dass sind spezielle Frischhaltebeutel, die extra für diesen Zweck konzipiert sind.

Was sollte man NICHT verwenden?

Herkömmliche Gefrierbeutel, Plastiktüten, Kunststoffbeutel, oder Eiswürfelbehälter sollten auf keinen Fall zur Aufbewahrung von Muttermilch herangezogen werden. Diese Behältnisse sind nicht absolut nicht geeignet, da sie oftmals Weichhalter und andere Stoffe enthalten, die umstritten, oder gar schädlich sind.

Muttermilch weiterverarbeiten

Hat man zu viel Muttermilch abgepumpt, oder droht die gelagerte Milch zu verderben, bevor sie verzehrt werden kann, dann muss man sie nicht etwa wegschütten, sondern kann sie auch anders weiter verarbeiten.

Kochen mit Muttermilch

Da Muttermilch kaum anders als die Milch von Kühen ist, welche wir stets zum Kochen und Backen verwenden, ist der Gedanke eigentlich naheliegend, einfach auch diese dafür zu verwenden. Manche finden die Idee vielleicht skurril, aber die natürlich und überaus Nährstoffreiche Muttermilch sollte eigentlich viel zu schade zum wegschütten sein.

Creme aus Muttermilch

Wem der eigene Verzehr doch zu absurd ist, die Milch aber auch nicht entsorgen möchte, der kann sie auch einfach für kosmetische Zwecke weiterverarbeiten. Dank der entzündungshemmenden Wirkung der Milch eignet sie sich besonders gut als Creme und Hautpflegeprodukt. Sowohl Falten als auch Akne soll das wahre Wundermittel bekämpfen können.

Seife aus Muttermilch

Da die meisten Seifen aus dem Handel für die zarte Babyhaut zu aggressiv sind, ist es eine kluge Idee die übriggebliebene Muttermilch einfach zu einer Kinderseife weiterzuverarbeiten. Auch pure Muttermilch zum Badewasser dazu gemischt kann der Haut des Babys, wie auch den Erwachsenen, gut tun. 

Muttermilch als Heilmittel

Die Haut beruhigende und entzündungshemmende Wirkung von Muttermilch bewährt sich auch in der Anwendung als Mittel gegen gereizte, gerötete, oder auch juckende Haut. Sowohl also bei einem Sonnenbrand, einem Insektenstich, oder auch einer wundgeriebenen Stelle durch am Baby-Po, kann die übrig gebliebene Muttermilch zur Behandlung dienen.

Testen der Haltbarkeit

Hat man die empfohlenen Aufbewahrungsmethoden und Haltbarkeitszeiten bei Muttermilch zwar eingehalten, ist sich aber trotzdem nicht ganz sicher, ob die Milch noch zum Verzehr geeignet ist, dann gibt es zwei einfache Wege um zu testen, ob die Milch denn bereits verdorben ist.
Ein offensichtliches Anzeichen für schlecht gewordene Milch jeglicher Herkunft ist der Geruch. Riecht die Muttermilch sauer und beißt in der Nase, dann kann man sie eindeutig nicht mehr verwenden.
Ist man sich auch über den Geruch nicht ganz sicher, so empfiehlt es sich kurz an der Milch zu nippen und den Geschmack selbst zu testen – man schmeckt sofort, ob die Muttermilch noch gut ist.

Gefahren bei alter Muttermilch

Beim Verzehr von (kürzlich) verdorbener Muttermilch gibt es im Normallfall keine schweren gesundheitlichen Konsequenzen zu fürchten. Trotzdem aber führt schlechte Muttermilch zu einer ordentlichen Magenverstimmung. Die Folgen sind also starkes Unwohlsein, Übelkeit und oft auch Durchfall, was weder fürs Baby, noch für die Erwachsenen angenehm sein wird.